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Internationales SEO: Aus Projekterfahrungen Fehler vermeiden

Was bedeutet „internationales SEO“?

Starten wir zur Auffrischung zunächst mit einer kleinen Begriffserklärung. Internationales SEO bezieht sich auf die Optimierung von Websites für Suchmaschinen, um in verschiedenen Ländern und den entsprechenden bzw. gewünschten Sprachen besser gefunden zu werden. Das umfasst die Auswahl von Suchbegriffen, Anpassungen von Meta-Tags, Texten, Inhalten und anderen Aspekten der Website, um diese für ein internationales Publikum relevant und für die Suchmaschinen auffindbar zu machen. Das Ziel ist es, die Sichtbarkeit einer oder mehrerer Domains in den Suchergebnissen auf globaler Ebene zu verbessern und mehr organischen Suchmaschinen-Traffic (plus Conversions) aus verschiedenen Ländern zu generieren.

Wo sollte ich mit der Optimierung beginnen?

Google selbst hält einige Informationen zu den SEO-Themen „Domainauswahl“ & „hreflang“ bereit, um Unternehmen bei dem Sprung in andere Zielländer zu unterstützen.

Aber: Jedes Unternehmen startet an einem anderen Punkt und weist eine andere Aufstellung an Unternehmensstrukturen, Domains, Shops und Websites auf. Möchten Sie mit Ihrem Unternehmen wachsen und andere Länder und damit Märkte angehen, ist eine gute sowie individuelle Planung beziehungsweise Auswertung im Vorfeld ratsam, um internationale SEO-Fehler und Stolpersteine zu vermeiden.

Wie einfach funktioniert internationales SEO?

Internationales SEO kann nur funktionieren, wenn auch die grundsätzliche Aufstellung des Unternehmens auf den jeweiligen Zielmarkt ausgerichtet ist!

Welche Punkte sollte ich im Vorfeld prüfen?

1. Domains / Subdomains / Verzeichnisse

Grundsätzlich empfiehlt Google die drei folgenden Aufstellungen:

  1. Domain (domain.de, domain.fr, domain.uk, etc.)
  2. Subdomains (de.domain.com, fr.domain.com, uk.domain.com, etc.)
  3. Verzeichnisse (domain.com/de, domain.com/fr, domain.com/uk, etc.)

Achtung: Die drei Varianten werden zwar angeboten, Variante a. ist aus SEO-Sicht aber immer noch die beste Wahl!

Ein Beispiel:

Manche Unternehmen haben bereits eine internationale Aufstellung mit passenden Länderdomains (a,b) und möchten ihre Ausgaben für die Pflege aller Domains minimieren. Dazu wird zumeist eine neue Website mit den entsprechenden Länderunterordnern erstellt sowie hreflang-Tags eingebunden. Über Weiterleitungen werden die URLs der Länderdomains dann auf die entsprechenden Unterordner weitergeleitet.

Unser Fazit:

In fast allen Fällen kommt es bei einem solchen Vorgehen zu erheblichen Platzierungs- und somit Sichtbarkeitsverlusten der neuen Website in den jeweiligen Ländersuchmaschinen. Backlinks werden auf eine Domain geleitet, die Domain beziehungsweise URLs müssen das Vertrauen wieder neu über die Zeit hin aufbauen, um nur einige negative Punkte zu nennen. Das Budget zur Pflege von nur einer Website wird zwar minimiert – aber die Conversions dadurch unter Umständen ebenfalls!

2. Vertrauen

Produkte und vor allem Dienstleistungen verkaufen sich am besten – neben den Faktoren Qualität und Preis – über Vertrauen.

Achtung: Vertrauen bekommen Sie nicht geschenkt, Sie müssen es sich über die Zeit aufbauen!

Ein Beispiel:

Sie kennen sicherlich die Aussage: „Wir sind bekannt und haben die besten Produkte oder Dienstleistungen – das wissen doch alle!“.

Unser Fazit:

Ist ein Unternehmen auf einem Markt gut aufgestellt und bekannt, dann kann das hinter der nächsten Ländergrenze schon ganz anders aussehen. Prüfen Sie im Vorfeld den aktuellen Stand in den jeweiligen Ländern und planen Sie ggf. ergänzende, vertrauensbildende Maßnahmen.

3. Marktpräsenz und Unternehmensstandort

Möchten Sie Ihre Produkte & Dienstleistungen in anderen Ländern anbieten, ist eine regionale Aufstellung in den meisten Fällen ratsam.

Achtung: Kunden und Besucher erwarten einen auf ihr Land ausgerichteten Support!

Ein Beispiel:

Möchte ein Kunde ein Produkt kaufen oder eine Dienstleistung wahrnehmen, dann wird er für die Abwicklung voraussichtlich seine Landessprache favorisieren. Ergänzend werden bevorzugt Unternehmen im eigenen Land gesucht, um lange Wege und rechtliche, länderübergreifende Stolpersteine zu vermeiden.

Unser Fazit:

Stellen Sie sicher, dass sie bestenfalls Standorte in den jeweiligen Ländern haben und/oder Ihre Supportanfragen in den Landessprachen beantworten können.

4. Markt- und Konkurrenzanalyse

Prüfen Sie für jedes Zielland, welche Unternehmen und somit Domains dort die Marktführer sind und wie die Konkurrenz generell und auch bezüglich der Suchmaschinen aufgestellt ist.

Achtung: Für einen längerfristigen Erfolg in einem neuen internationalen Markt ist eine dem Markt angemessene Budgetplanung und Unternehmensaufstellung erforderlich.

Ein Beispiel:

Ein Unternehmen möchte sich auf einem größeren Markt aufstellen: „Wir haben bereits eine Außenstelle in diesem Land!“

Unser Fazit:

Prüfen und planen Sie, wie Sie den Aufbau Ihres Unternehmens in dem Zielland realisieren können und welches Budget – ausgehend von der jeweiligen Konkurrenz – dafür erforderlich ist.

5. Zusätzliches Budget

Für jede ergänzende Maßnahme und insbesondere für die Erschließung eines neuen Marktes benötigen Sie zusätzliches Budget.

Achtung: Die vermeintlich schnelle und günstige Lösung „Wir bieten unsere Produkte einfach länderübergreifend über unsere Website an“ funktioniert nur in den wenigsten Fällen!

Ein Beispiel:

Ein Unternehmen möchte sich auf einem anderen Zielmarkt platzieren: „Dann erstellen wir einfach einen Länder-Unterordner und werden über die Suchmaschinen auf dem anderen Zielmarkt platziert – schon haben wir den Sprung geschafft“.

Unser Fazit:

Die Erweiterung Ihrer Website, eine Aufstellung Ihres Unternehmens in den jeweiligen Zielländern, der Aufbau des Supports etc. braucht zusätzliches Budget – kalkulieren Sie dieses vorab gut durch, um den Erfolg Ihrer internationalen SEO-Strategie langfristig zu sichern!

6. Rechtliche Begebenheiten, Marktpreise und Produktionsstätten

Rechtliche Begebenheiten sowie Preise für Produkte und Dienstleistungen können aufgrund des allgemeinen Preisgefälles in jedem Land sehr unterschiedlich ausfallen. Internationales SEO muss auch diese Aspekte einbeziehen, um erfolgreich zu sein.

Achtung: In jedem Land gelten andere rechtliche Voraussetzungen, die sich auch auf den Preis Ihrer Produkte auswirken können.

Ein Beispiel:

Ein Unternehmen möchte seine Waren in ein anderes Land versenden, in dem zum Beispiel das Pro-Kopf-Einkommen geringer ist und/oder die Mehrwertsteuer höher. Es können hohe Transportkosten anfallen, die sich ebenfalls auf den Preis auswirken oder die Marge verringern können – ebenso wie Umtauschrechte.

Unser Fazit:

Prüfen Sie im Vorfeld, ob Ihr Angebot überhaupt auf den jeweiligen Zielmarkt passt und für Sie wirtschaftlich bleibt

7. UX und Design

Die Welt ist groß und Design wird subjektiv bewertet. Geschmäcker unterscheiden sich global teils sehr stark.

Achtung: Ein einheitliches Layout für alle Zielländer wird nicht funktionieren!

Ein Beispiel:

Ein in Deutschland ansässiges Unternehmen möchte international tätig werden und auf einen weiter entfernten Zielmarkt expandieren und hat asiatische sowie arabische Länder im Fokus.

Unser Fazit:

Passen Sie Ihre Website den jeweiligen Zielmärkten an und erstellen Sie angepasste Layouts. Beachten Sie hierbei, dass in manchen Zielländern zum Beispiel „von links nach rechts“ geschrieben wird.

8. Keyword-Recherche: Keyword ≠ Keyword und Texterstellung

Wörter und Suchbegriffe können in jede beliebige Sprache übersetzt werden.

Achtung: Suchbegriff/Sprache ist nicht gleich Suchbegriff/Sprache! In anderen Ländern werden auch andere Begriffe für Produkte und Dienstleistungen verwendet. Die Tonalität eines Textes kann ebenfalls unterschiedlich aufgenommen werden.

Ein Beispiel:

Ein Unternehmen lässt seine bereits bestehenden Texte in eine andere Sprache übersetzen und verwendet dabei eine „Suchbegriff/Wort-zu-Suchbegriff/Wort“-Übersetzung.

Unser Fazit:

Erstellen Sie bestenfalls eine auf das jeweilige Land ausgerichtete Suchbegriffsauswertung und lassen Sie sich von einem „Native Speaker“ bei der Texterstellung unterstützen. Eine anfängliche „Suchbegriff/Wort-zu-Suchbegriff/Wort“-Übersetzung ist zwar durchaus möglich, sollte aber am Ende immer von Muttersprachlern geprüft werden.

Den Erfolg Ihrer internationalen SEO-Strategie können Sie erheblich verbessern, indem Sie diese typischen Fehler vermeiden. Wenn Sie Unterstützung bei Ihrem Vorhaben benötigen, sind wir gerne für Sie da und bringen unsere SEO-Expertise in Ihr Projekt ein – sprechen Sie uns einfach unverbindlich an!

CHRISTIAN GRZESCHIK

Teamkoordinator SEO Key Account