(Negative) Google-Bewertungen entfernen lassen: so ist es möglich
Egal, ob bei IT-Unternehmen, Restaurants, Hotels, Ärzten oder Handwerksbetrieben: Google-Bewertungen sind überaus wichtig und haben einen signifikanten Einfluss auf das Verhalten von (Neu-)Kunden. Negative Rezensionen können somit eine stark geschäftsschädigende Wirkung haben – was vor allem dann ärgerlich ist, wenn die beschriebene Erfahrung nicht einmal der Wahrheit entspricht. Ob und wie Sie in solchen und möglicherweise anderen Fällen die Bewertungen entfernen lassen können, erklären wir Ihnen im Folgenden.
Löschung von negativen Google-Rezensionen leider nicht per „Knopfdruck“ möglich
Leider können Sie unangemessene Bewertungen nicht einfach per Klick löschen, denn Google sitzt hier – wenig überraschend – am längeren Hebel. Glücklicherweise gibt es einen Weg, wie Sie die Löschung der Rezension beantragen können. Allerdings wird dieses Prozedere nur dann erfolgreich sein, wenn der eingetragene Erfahrungsbericht, also die Bewertung, gegen die offiziellen Google-Richtlinien verstößt. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn die Bewertung vulgäre, beleidigende Sprache enthält oder das Geschriebene offensichtlich nicht auf eigenen Erfahrungen basiert.
Ob eine Rezension diese Voraussetzungen erfüllt, beurteilt Google. Das kann durchaus problematisch sein, denn in manchen Fällen ist keine eindeutige Auslegung möglich. Auch ob der jeweilige User wirklich Erfahrungen aus erster Hand beschrieben oder eine Fake-Rezension gepostet hat, lässt sich nur in wenigen Fällen zweifelsfrei herausfinden.
Tipp: Hier finden Sie sämtliche Google-Richtlinien im Detail.
Google-Rezensionen löschen lassen: so gehen Sie vor
Sie möchten eine negative Rezension melden, weil diese den Ruf Ihres Unternehmens beschädigt? Dann befolgen Sie einfach unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Stellen Sie sicher, dass Sie mit dem Account Ihres Unternehmens bei Google eingeloggt sind.
- Suchen Sie Ihr Unternehmen über Google Maps oder ganz klassisch über die Google-Website.
- Wenn Sie Ihren Brancheneintrag gefunden haben, navigieren Sie zu der negativen Rezension, die Sie entfernen lassen möchten.
- Klicken Sie auf das Fähnchen, um den Erfahrungsbericht zu melden. Gegebenenfalls kann es auch sinnvoll sein, den User selbst zu melden, zum Beispiel, wenn dieser in seinem Kommentar eine beleidigende Sprache verwendet.
Keinen Erfolg gehabt? Kontaktieren Sie die Google-Rechtsabteilung!
Die Erfahrung zeigt, dass Google leider nicht immer auf diese Meldungen reagiert. Sollten Sie also keinen Erfolg mit dieser Vorgehensweise haben, könnte es sich lohnen, die Google-Rechtsabteilung zu kontaktieren.
Für diesen Zweck gibt es ein Formular, das von jedem User online aufgerufen werden kann.
In den entsprechenden Feldern können Sie alle relevanten Daten eingeben und den Sachverhalt detailliert darlegen. Professionelle Unterstützung von einem Anwalt kann sich hierbei als entscheidender Vorteil erweisen. Anschließend müssen Sie den Antrag nur noch mit einer digitalen Signatur unterzeichnen und das Formular per Mausklick abschicken.
Darum sollten Sie Ihr Google-Profil nicht löschen
Viele, die mit ihrem Unternehmen auf Google vertreten sind und sich über eine negative Bewertung ärgern, tendieren dazu, ihr Unternehmensprofil einfach zu löschen und ein neues anzulegen. Zugegeben: Diese Lösung klingt erst einmal verlockend und ein neues Profil ist vergleichsweise schnell angelegt. Trotzdem raten wir von diesem Schritt ab, denn Ihr Unternehmen kann auch nach der Löschung weiterhin über die Google-Suche gefunden werden. Mehr noch: Wenn Ihr Account erst mal entfernt ist, haben Sie keine Kontrolle mehr darüber und können überhaupt nicht mehr gegen unliebsame Rezensionen vorgehen. Daher empfehlen wir Ihnen, auf die oben beschriebenen Vorgehensweisen zu setzen.
Positives Marketing
Wir empfehlen Ihnen, bei dem Thema proaktiv zu handeln. Es ist selbstverständlich, dass die meisten Bewertungen von unzufriedenen Kunden stammen. Die zufriedenen Kunden kommen in der Regel nicht auf die Idee, eine Bewertung in Google zu schreiben, daher empfehlen wir Ihnen, genau diese aktiv anzusprechen und zu bitten, deren Erfahrungen mit Ihnen zu schildern. Dabei ist sehr wichtig, dass Sie diese Bewertung nicht gegen eine Leistung austauschen, da dies gegen die Nutzerbedingungen von Google verstößt. Auch raten wir Ihnen stark davon ab, positive Bewertungen zu „kaufen“ oder zu bestellen. Diese sind leicht zu erkennen, was unglaubwürdig wirkt.
Handeln Sie
Eines ist klar: Bei dem Thema Bewertungen können Sie sich in den meisten Fällen nicht entspannt zurücklehnen. Die Bewertungen haben einen deutlichen Einfluss auf die Entscheidung von Kunden bzw. Interessenten. Man kann die Bewertungen nicht nebenbei betreuen, sondern man sollte daraus ein eigenes Projekt gestalten und dies bewusst führen, aber es keinesfalls „den anderen“ überlassen.
INGA LAMOUROUX
Marketingleiterin OMSAG