„Vivaldi – a new Browser for our Friends”
Wer wie ich seinen Browser nicht bloß für die heutzutage meistgenutzten Websites nutzt, sondern auch dessen Oberfläche anpassen will und einen reichhaltigen Funktionsumfang ab Werk zu schätzen weiß, kennt das Dilemma: immer simplere GUIs, die der Power User erst umständlich mit Add-Ons aufwerten muss.
Bis Mitte 2013 war deswegen Opera für mich die erste Wahl – eigene, flotte Rendering- und JavaScript-Engines, „bis zum Erbrechen“ anpassbare GUIs, guter Pop-Up- und individuell konfigurierbarer Content-Blocker, eingebaute Mail-/RSS- sowie BitTorrent-Clients, DragonFly zum DOM/JS-Debugging und mehr.
Doch dann kam der Knall. Umstieg des Browsers auf die Chromium- bzw. Blink-Engine, Entlassungen in Oslo und anderen Opera-Niederlassungen und daraus resultierend ein Opera 15, bei dem man sich vorkam, als würde man mit einem grafischen Lynx surfen. Furchtbar!
Technical Preview von Vivaldi seit Januar verfügbar
Der Mitbegründer der Opera ASA in Oslo, Jon von Tetzchner, hatte bereits 2012 genug von der börsenbedingten Neuausrichtung des Unternehmens und verließ es, um kurz darauf Vivaldi Technologies ins Leben zu rufen. Seit Januar dieses Jahres ist der neue Browser Vivaldi nun öffentlich als Technical Preview verfügbar und als Fanboy des klassischen Opera muss ich sagen: Respekt dafür, welche Funktionen das ca. 25-köpfigen Vivaldi-Team bereits alle integriert hat!
Im wöchentlichen Rhythmus werden neue Snapshots auf dem Vivaldi Teamblog veröffentlicht, anhand derer man sich über den aktuellen Stand der Entwicklung ein Bild machen kann. Die Builds werden für Windows, Linux und Mac zum Download angeboten.
Erste brauchbare Features
Zwar wurde der Beta-Status der auf der Blink-Engine basierenden Software bisher noch nicht offiziell erreicht, jedoch sind mit der aktuellen Build 1.0.196.2 bereits interessante Features vorhanden wie
- Page Tiling,
- Tab Stacks,
- Spatial Navigation (Surfen per WASD ^^),
- Notizen,
- Mausgesten,
- Quick Commands,
- automatische Updates,
- konfigurierbare Suchmaschinen und Debugging.
Demnächst will Vivaldi Technologies neben weiteren Features auch noch den bereits vorhandene HiDPI-Modus verfeinern, einen Mail-Client und Pop-Up-Blocker integrieren und Chrome-Add-Ons voll unterstützten.
Man darf also auf Vivaldi gespannt sein!