Lohnt sich Instagram für KMU?
Bilder-Netzwerke wie Instagram und Pinterest sind auf dem Vormarsch und erfreuen sich auch hierzulande immer größerer Beliebtheit. Instagram verzeichnet in Deutschland mittlerweile über 4 Millionen Nutzer – mit steigender Tendenz. Weltweit hat sich die Nutzung seit 2012 verdoppelt. Ganz klar, dass Instagram auch für Unternehmen immer interessanter wird. Aber wie präsentiert man sich dort am besten, vor allem als KMU?
Über Instagram in aller Kürze
Gegründet 2010, hat Instagram mittlerweile weltweit über 400 Millionen monatlich aktive Nutzer. Das Bilder-Netzwerk wird mobil per App genutzt, was es schon einmal grundsätzlich von Facebook, Twitter und Co. unterscheidet. Mobile Nutzung steigt zwar in allen Bereichen, aber Instagram hat von Anfang an auf die mobile Nutzung gesetzt, auf dem PC ist Instagram konsequenterweise nur eingeschränkt nutzbar. Seit kurzem ist es auch möglich, auf Instagram Anzeigen zu schalten – aber dazu später mehr.
Unternehmen auf Instagram
Für bestimmte Branchen ist Instagram geradezu prädestiniert: für den Modebereich zum Beispiel. Hier funktionierte alles schon immer hauptsächlich über Fotos, und H&M und Co. müssen sich nicht lange überlegen, wie sie sich auf Instagram präsentieren. Der Kanal bietet ihnen die Möglichkeit, noch mehr Fotos und Videos zu verbreiten, Geschichten zu erzählen und neue Kollektionen detailliert vorzustellen. Aber auch für andere Bereiche (Automarken, Restaurants, Hotels …) ist es nicht schwer, gute Geschichten mittels Bildern zu erzählen. Aber was ist mit Unternehmen, die nicht massenhaft Bildmaterial oder –motive zur Verfügung haben? Sollten sie sich die Millionen User, die Instagram tagtäglich nutzen, entgehen lassen? Ein ganz klares Nein! Zumal die Interaktionsrate mittlerweile höher ist als bei Facebook. Nicht falsch verstehen: Facebook ist und bleibt uneingeschränkt wichtig, aber mit Instagram sollte man sich verstärkt auseinandersetzen.
Wie man als KMU Instagram gewinnbringend nutzt
Das A und O: Eine Strategie festlegen
Was grundsätzlich für eure Markenkommunikation gilt, gilt natürlich auch hier: Zunächst muss eine Strategie her, ein roter Faden. Darin enthalten sind auch die Unternehmensziele, die natürlich bei jedem einzelnen Posting im Hinterkopf behalten werden sollten. Die Strategie sollte immer mit euren zur Verfügung stehenden Ressourcen und Möglichkeiten korrespondieren.
Nach visuellen Eindrücken suchen
Umzugsunternehmen, Onlineshop für Bürobedarf oder Anbieter von Coaching-Kursen: Euer Produkt oder eure Dienstleistung lässt sich vermeintlich nicht spannend genug bildlich umsetzen? Dann gilt es, über den Tellerrand des Produkt- oder Dienstleistungsspektrums zu schauen! Überlegt euch: Was lässt sich gut in Bildern oder Videos darstellen, wo liegt Potenzial für visuelles Storytelling? Wer einmal den eigenen Blickwinkel auf „Instagram-Motivsuche“ eingestellt hat, wird plötzlich an vielen Ecken und Orten Motive finden. Natürlich lohnt es sich auch, das vorhandene Werbematerial nach geeigneten Bildern zu durchforsten. Themen könnten sein:
Interessantes aus dem Büroalltag: Präsentiert euch als sympathisches Unternehmen! Vielleicht haben ja einige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Lust, einmal auf Motivsuche zu gehen oder auch, sich selbst vor die Kamera zu stellen? Zeigt einen Blick hinter die Kulissen: So sieht unser Büro aus, das ist unser Team. Berichtet visuell von Events und Vorträgen, und der Hund der Kollegin darf auch gerne mal mit aufs Bild, wenn es zur Strategie passt. Je nach Branche bzw. Thema darf das Ganze gerne auch humorvoll aufbereitet werden.
Geschichten erzählen: „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“, heißt es so schön. Haltet euch das immer vor Augen bei der Motivsuche, denn ein uninspiriertes und langweiliges Bild sagt im schlechtesten Fall gar nichts 🙂 (außer dass euch offenbar nichts Besseres bzw. Kreativeres eingefallen ist). Gute Bild-Geschichten können sein: „So entstehen bei uns Ideen.“ oder „So fertigen wir unsere Produkte“.
Produkte nicht vernachlässigen: Vergesst bei allen Geschichten und Hintergründen nicht, worum es im Kern geht: euer Produkt. Das natürlich immer wieder auch ins Bild darf – und auch vermeintlich „langweilige“ Nutzgegenstände können toll inszeniert und in Szene gesetzt werden. Ein Beispiel ist der Instagram-Account von Intel – zwar alles andere als ein KMU, aber ein guter Beweis, dass man sich auch mit visuell recht unspektakulären Produkten auf Instagram spannend inszenieren kann. So spricht das Profil auch Nicht-Informatik-Nerds an, unterhält und zeigt Emotionen.
User-Generated Content
Bezieht eure Follower mit ein! Fordert sie auf, Bilder (von der Nutzung eures Produkts, vom Besuch in eurem Shop/Restaurant/Hotel) zu machen und mit eurem Brand-Hashtag zu markieren. Zur Belohnung könnt ihr auch gerne z. B. Gutscheine für euren Onlineshop verlosen.
Bildqualität
Gebt euch große Mühe mit den Bildern und deren Bearbeitung. Dank der Instagram-Filter lassen sich zwar auch von Laien ohne Bildbearbeitungskenntnisse schöne Bilder erzeugen, aber es schadet nicht, den letzten Schliff jemandem mit Grafik-Know-how und Kenntnissen in Bildkomposition anzuvertrauen. Achtet außerdem auf eine einheitliche Bildsprache (der CI entsprechend, ein bestimmtes Farbspektrum, ein bestimmter Filter) und kreiert so einen eigenen „Look“.
Bio
Die Bio ist bei Instagram der Beschreibungstext und darf nicht länger als 150 Zeichen sein. Während große Unternehmen wie z. B. Coca-Cola diesen wenigen Platz nicht benötigen, um sich vorzustellen, müssen KMU die Zeichen weise nutzen, um aussagekräftig, aber nicht langweilig zu beschreiben, wer sie sind und dabei gleichzeitig neugierig auf den Account machen. Gar nicht so leicht :).
Sei unterhaltsam!
Reine Informationen zu Produkten und Dienstleistungen suchen und finden Menschen woanders. Instagram ist ein Image-Netzwerk. Ziel ist es, „Daumenstopper“ zu erzeugen – Bilder, bei denen die User beim Scrollen innehalten.
Sei schneller als die Konkurrenz!
KMU sind hierzulande noch zögerlich, was die Präsenz auf Instagram angeht. Wer sich traut, ist also den Mitbewerbern um eine Nasenlänge voraus. Im englischsprachigen Raum gehört Instagram übrigens für viele KMU schon fest zum Marketing Mix – es funktioniert also!
Visuelle Kommunikation wird immer wichtiger
Bilder werden in Netzwerken grundsätzlich immer wichtiger, deshalb lohnt es sich so oder so, einen eigene Bildsprache zu entwickeln. Der Trend geht zur visuellen Kommunikation – übrigens auch auf Facebook und Co. Deshalb: Macht euch verstärkt über eine eigene Unternehmens-Bildsprache Gedanken.
Hilfreiche Tools
Verwalten lassen sich Instagram-Accounts über gängige Social Media-Management-Tools wie Hootsuite oder Social Hub. Da Instagram nur als App verfügbar ist und ohne Zuhilfenahme von Tools nicht auf dem Desktop im vollen Umfang genutzt werden kann, solltet ihr euch einen App-Viewer (z. B. BlueStacks) auf dem Rechner installieren – so könnt ihr euren Unternehmens-Account am PC in der App-Ansicht verwalten.
Statistiken zu Likes und Followern, beliebteste Hashtags und weitere Kennzahlen lassen sich über Iconosquare übersichtlich und gut ermitteln.
Werben auf Instagram
Seit Ende September 2015 ist es soweit: Endlich können Unternehmen weltweit auf Instagram Werbeanzeigen schalten. Dadurch wird das Netzwerk für Marketingzwecke noch einmal spannender – nicht nur, aber auch für KMU.
Anzeigenformate
Reguläre Ads (Fotos/Videos): Neben einem Bild plus Text können im Gegensatz zu normalen Beiträgen Links integriert werden. Diese können mit einem CTA-Button gekoppelt werden. -> Traffic-Generierung für eure Website ist nun möglich! Videos können statt der regulären 15 Sekunden hier 30 Sekunden lang sein.
Karussell-Ads: Dieses Anzeigen-Format ist vergleichbar mit den Karussell-Ads von Facebook und fällt ins Auge. Die Maximalanzahl der Bilder liegt bei fünf. Karussell-Ads bieten eine schöne Möglichkeit, eine kleine Bildergeschichte zu erzählen, zum Beispiel kann eine Schreinerei den Prozess „Vom Holz zum Schrank“ in fünf Bildern zeigen.
Verwaltung
Die Instagram-Ads werden momentan nach und nach ausgerollt, sodass schon bald alle Unternehmen die Möglichkeit haben, auf Instagram Werbung zu schalten. Die Anzeigen werden über den Facebook Business Manager geschaltet, verwaltet und ausgewertet, wozu der Instagram-Account zunächst mit dem Business Manager verknüpft werden muss. Die Erstellung verläuft fast genauso wie bei Facebook-Anzeigen – wer hiermit also vertraut ist, muss sich nicht groß umstellen. Ihr legt eine Kampagne an, darin die Anzeigengruppen, und legt Ausgaben, Ziel der Anzeigen sowie die Zielgruppe fest. Ziele können sein „Klicks auf Webseite“ und „Mobile App Installs“, optional mit CTA-Button. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass die Auswahl hier nach und nach erweitert wird. Es können zudem Custom Audiences und Lookalike Audiences ausgewählt werden sowie nach Interessen gewählte Zielgruppen. Targeting auf Hashtags ist leider (noch?) nicht möglich. Abgerechnet wird wie bei Facebook (CPC, CPM, OCPM).
Werbung auf Instagram ist noch neu, und wir sind selbst genauso gespannt wie ihr! Deshalb könnt ihr in den nächsten Monaten fest mit einem weiteren Beitrag hier auf dem OMSAG-Blog rechnen, in dem wir von unseren ersten Praxis-Erfahrungen berichten werden.
Und ihr? Seid ihr auf Instagram aktiv, und was sind eure Erfahrungen mit dem Netzwerk? Nutzt ihr es bislang nur privat oder auch als Unternehmen? Wenn ihr Fragen zur erfolgreichen Zielgruppenansprache auf Instagram bzw. in anderen sozialen Netzwerken habt, kommt gern auf uns zu. Wir beraten euch gern rund um das Thema Social Media Marketing! Hier erhaltet ihr zudem einen guten ersten Überblick über unsere Leistungen bzw. eure Vorteile in diesem Bereich.