Verbreitete SEO-Irrtümer #2: übermäßiger Keyword-Einsatz als Optimierungsmaßnahme
Es gab eine Zeit, da war der Mensch vor dem Monitor im Kontext der Suchmaschinenoptimierung wenig mehr als eine Randfigur. Damals waren die Algorithmen von Google und Co. noch äußerst unausgereift – und ließen sich beispielsweise von weißem Text auf weißem Hintergrund täuschen. Das hat sich durch zahlreiche Updates im Laufe der Jahre grundlegend geändert.
Heute wissen wir, dass vor allem Google auf Seiteninhalte Wert legt, die dem User dienen. Eingebürgert hat sich in diesem Zusammenhang der Leitspruch „Content is King“. Allerdings haben viele immer noch einen falschen Eindruck davon, was einen guten SEO-Text ausmacht. Nachdem ich euch in meinem letzten Beitrag SEO-Irrtümer zur Keyword-Auswahl vorgestellt habe, geht es diesmal um die Verteilung der Suchbegriffe in Webtexten.
Density hat ausgedient – Vielfalt im Ausdruck gewinnt
Der wohl größte Mythos, der sich in einigen Kreisen hartnäckig hält, ist der positive Effekt der Keyword Density. Noch immer gibt es SEOs, die auf drei Prozent Dichte des wichtigsten Suchbegriffs schwören – das Resultat ist in aller Regel ein ziemlich unansehnlicher Text, der Google im besten Fall kalt lässt, schlimmstenfalls sogar zu einer Abstrafung wegen Spamming führen kann.
Zielführender ist die Verwendung von Synonymen oder verwandten Begriffen, die den Text nicht nur angenehmer lesbar machen, sondern auch das semantische Themenfeld ausbauen, was wiederum die Relevanz für die Suchmaschinen erhöht. Allerdings sollte man dies nicht als „Ausweichlösung“ zur Density betrachten, indem man einfach jedes zweite Vorkommen des Keywords durch ein Synonym ersetzt, sondern sich tatsächlich Mühe geben, den Text abwechslungsreich zu gestalten.
Überfrachtete Überschriften machen wenig Lust auf mehr
In der Suchmaschinenoptimierung herrscht weitestgehend Einigkeit darüber, dass der Meta-Title und die Hauptüberschrift einer Seite bei der inhaltlichen Auswertung die wichtigsten Positionen darstellen. Hier die zentralen Suchbegriffe unterzubringen, bietet sich also an. Aber gerade in der Überschrift, die den Leser ansprechen und (über die textliche Ebene) von der Qualität der Website überzeugen soll, ist Maßhalten geboten.
Statt hier eine Vielzahl von Suchbegriffen zu einer vollkommen entstellten Headline zu kombinieren, die den Benutzer abschreckt oder sogar (auf negative Weise) belustigt, lässt sich mit ein wenig Zurückhaltung ein deutlich positiverer Effekt erzielen. Hinzu kommt, dass eine natürliche Verteilung suchrelevanter Begriffe über den gesamten Text auch von Google honoriert wird. Wenngleich der Anfang eines Textes noch immer ein wenig stärker gewichtet werden mag, freut sich die Suchmaschine, wenn der thematische rote Faden eines Textes über die gesamte Länge hinweg erkennbar ist.
Steife Ankertexte und ein kleiner Ausblick
Wenn es um die Integration von Links in Website-Texte geht, gehen viele SEOs davon aus, dass das primäre Keyword der Zielseite als Ankertext dienen sollte. Dabei wird gerne vergessen oder ignoriert, dass dieser Text für die Relevanz des Links nicht allein entscheidend ist: Gerade das unmittelbare textliche Umfeld spielt eine entscheidende Rolle. Hier muss der Linktext also nicht künstlich verformt werden (hier ein amüsantes Beispiel), nur damit der Suchbegriff darin Platz findet – viel wichtiger ist die Positionierung des Links im Text.
In meinem kommenden finalen Beitrag der SEO-Irrtümer-Reihe werde ich die Ebene der Keywords verlassen und über einige allgemeinere textrelevante Punkte sprechen.